Harley-Davidson feierte 115th Anniversary in Milwaukee
Here's to you, Harley-Davidson - Amerikas traditionsreichster Motorradhersteller feierte vom 29. August bis zum 2. September seinen 115. Geburtstag in Milwaukee, USA
Den unbarmherzigen Wettbewerb mit dem Automobil, zwei Weltkriege, den großen Börsencrash von 1929, den Aufstieg japanischer Anbieter, die Finanzkrise ab 2007 – Harley-Davidson überlebte all das und ist heute fitter denn je. Das bewies der traditionsreichste Motorradhersteller der Welt auf der großen 115th Anniversary Party in der Stadt, in der 1903 alles begann: in Milwaukee, Wisconsin, USA.
Schon Tage vor der eigentlichen Fete, bei der auch 35 Jahre Harley Owners Group gefeiert wurden, waren Biker aus allen vier Himmelsrichtungen der USA auf ihren V-Twins zu einer Sternfahrt nach Milwaukee aufgebrochen: in San Diego, Kalifornien, Tacoma, Washington, Portland, Maine und Fort Lauderdale, Florida starteten die Rides Home. Rechtzeitig zum 29. August waren die Konvois in der Heimatstadt von Harley-Davidson eingetroffen, um zur fünftägigen Party der Superlative durchzustarten.
Den Auftakt machte man beim 115th Anniversary and H.O.G. 35th Moto-Carnival im Veterans Park mit Hubschrauberrundflügen, Bungeesprüngen und Riesenradfahrten. Für Adrenalinschübe sorgten Rhett Rotten’s Wall of Death mit gekonnter Steilwandakrobatik, Circus Una Motorcycle Thrill Show mit Motorradartistik auf dem Hochseil und Urias Globe of Death mit einer knapp fünf Meter großen Stahlkugel, in der die Bikes nur so umherwirbelten. Zu den 13 Livebands auf der Moto-Carnival Stage gehörte Grammygewinner Halestorm.
Einen weiteren zentralen Anlaufpunkt des Events bildete das Harley-Davidson Museum an der West Canal Street nahe des Stadtzentrums von Milwaukee, in dem die 115-jährige Unternehmensgeschichte lebendig wurde. Auf zwei Bühnen traten hier außerdem 16 Bands auf, darunter die Rival Sons, Pat Simmons von den Doobie Brothers, die Supersuckers und The Reverend Horton Heat. Für Entertainment sorgten zudem Tattoo-Künstler, Barbiere, Whiskey- und Zigarrenprofis, Pinstriper, Stuntshows, und natürlich die Ausstellung der neuesten Produkte aus dem Hause Harley-Davidson. Hier am Museum stieg am Samstag auch die große Custombike-Show in zwölf Klassen.
Gefeiert wurde derweil in der ganzen Stadt – sogar in den Parks: So rockten am Rotary Performance Pavilion in Wauwatosa zwölf Bands die Bühne, während im Cathedral Square Park Jazz geboten wurde. Musik, Drinks, Dining und Entertainment genoss man auf den Street Partys – etwa an der Motorcycle Alley, beim Brady Street Experience und bei Bikes on Broadway, wo acht Bands auf zwei Bühnen Gas gaben. Die mehrfach Grammy-prämierte Band Lady Antebellum zählte zu den Gruppen, die im American Family Insurance Amphitheater auftraten. Filmfans besuchten derweil das prachtvolle, historische Oriental Theatre, in dem klassische Bikermovies wie „The wild one“ über die Leinwand flimmerten.
An den Werktagen konnten das Harley-Davidson Motorenwerk in Menomonee Falls, 20 Minuten von Milwaukees Zentrum entfernt, der Sitzhersteller Milsco Manufacturing an der West Canal Street und die Unternehmenszentrale von Harley-Davidson besichtigt werden. Das imposante Backsteingebäude an der Juneau Avenue, mit dessen Bau 1910 begonnen wurde, galt zu Anfang der 1920er-Jahre als größte und modernste Motorradfabrik der Welt, dient heute als Office und steht inzwischen längst unter Denkmalschutz.
In der Baddest Bagger Bike Show am Freitag und der Horse Backstreet Chopper Bike Show am Samstag wurden Arbeit und Kreativität von Profi- und Selfmade-Customizern belohnt. Great Lakes Dragaway, der „biggest little Track in the World“, lud am gleichen Tag zu Stuntshows und Drag Races auf der Viertelmeile ein. Außerdem maßen sich Flat Track Bikes in der UW-Milwaukee Panther Arena um Ruhm und Ehre. Neben den V-Twins sorgten hier fünf Bands für den passenden Soundtrack. Die frühen Tage des Rennsports wurden am Samstag wieder lebendig, als erstmals seit über 100 Jahren historische und aktuelle Bikes ein sandiges Oval am Strand des Lake Michigan eroberten. Fans des Hillclimbings zog es derweil nach „Little Switzerland“, in ein Skigebiet im nahe gelegenen Ort Slinger, wo mutige Biker einen Berg bezwangen.
Am Samstag durften sich die Besucher zudem bei Motorcycle Field Games in Klassikern wie dem Slow Race und dem Barrel Roll messen. Am gleichen Tag bewiesen Profis der Motorradpolizei und begabte Amateure bei der Police and Civilian Skills Competition am Miller Park Können und Geschicklichkeit auf einem anspruchsvollen Parcours.
Wer auf dem Motorrad die Heimat von Harley-Davidson erkunden wollte, konnte eine der von Eaglerider organisierten Self Guided Tours buchen. Vom H-D Museum aus ging es zu den sieben Harley-Davidson Händlern im Südosten Wisconsins, vorbei an den Sehenswürdigkeiten von Milwaukee, dem Seeufer des Lake Michigan und den ruhigen Milwaukee County Parks mit herrlichen Ausblicken auf eine malerische Landschaft.
Traditionell verabschieden sich Biker mit einer großen Parade von ihren Gastgebern – so auch in Milwaukee, wo sich am Sonntagmittag 7.500 V-Twins zu einer Perlenkette aus Chrom und Stahl aufreihten, um eine umjubelte Ehrenrunde durch die City zu drehen. Vom Startpunkt an der 45th Street und der Wisconsin Avenue aus ging es durch Downtown Milwaukee zum Moto-Carnival im Veterans Park.
Eines ist sicher: Nach der Party ist vor der Party, denn in fünf Jahren wird Harley-Davidson 120